In den USA sind die Rohölbestände in der vergangenen Woche erneut extrem angestiegen. Schon in der Vorwoche hatten sie Rekordzuwächse erreicht. Allerdings sind im gleichen Zeitraum die Bestände an Benzin und Destillaten wie Diesel oder Heizöl enorm gesunken. Als größter Energieverbraucher der Welt haben die wöchentlichen Ölbestandsdaten der USA oft einen direkten Einfluss auf die börsengehandelten Rohölpreise.
Börsen-Auf und Ab nach wöchentlichen US-Ölbestandsdaten
So auch in dieser Woche, denn zunächst sorgte die enorme Zahl bei den Rohölzuwächsen an den Ölbörsen für nachgebende Preise. Diese sind in der vergangenen Woche nämlich um 13,8 Millionen Barrel gestiegen (dies entspricht einer Menge von etwa 2,19 Milliarden Liter) und liegen nun bei gut 498 Millionen Barrel oder 79 Milliarden Liter. Steigende Bestände werden üblicherweise als Anzeichen für eine komfortable Versorgungslage gedeutet, im Falle starker Zuwächse sogar als Anzeichen für eine Überversorgung, was die Preise sinken lässt.
Allerdings enthielt der wöchentliche Bestandsbericht auch noch andere Aspekte, die vor allem seit Ausbruch der Corona-Krise besonders genau von den Marktteilnehmern unter die Lupe genommen werden. Dazu gehört beispielsweise die Höhe der Benzinbestände im Land. Sinken diese, bedeutet das üblicherweise, dass die Nachfrage nach Kraftstoffen und damit auch der Verkehr steigt. Dies wird in Zeiten der Corona-Lockdowns üblicherweise als Hinweis auf eine zügige wirtschaftliche Erholung interpretiert.
In der vergangenen Woche sind die Benzinbestände der USA um ungewöhnlich hohe 11,9 Millionen Barrel ( oder 1,89 Milliarden Liter) gesunken. Sie haben damit den tiefsten Stand seit November letzten Jahres erreicht. Den Ölpreisen gibt dieser Rückgang erneut einen Schub nach oben, denn stark sinkende Bestände deuten auf eine Versorgungsknappheit hin, die an den Börsen stützend wirkt. Hinzu kommt, dass ein steigender Benzinverbrauch den Glauben an ein nahendes Ende der Pandemie befeuert und somit ebenfalls preisstützend wirkt.
Ausblick
Die börsengehandelten Rohölpreise steigen auch heute wieder, so dass auch bei den Inlandspreisen mit Aufschlägen gerechnet werden muss. Aktuell liegen diese etwa bei +0,10 bis +0,30 Euro pro 100 Liter im Vergleich zu gestern Vormittag.
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Source: Futures-Services