Die Ölpreise starten mit einem erneuten Preissprung in die Woche und haben damit einmal mehr neue Langzeithochs markiert. Die für den europäischen Markt relevante Nordseesorte Brent notiert dabei mit über 71 Dollar so hoch wie seit Januar 2020 nicht mehr. Die amerikanische Referenzsorte WTI ist sogar so teuer wie seit Oktober 2019 nicht mehr. Ein Jahr nach dem historischen Preisrutsch folgt nun eine Preisrallye nach der anderen.
Ölbörsen steigen und steigen
Mit einem Preisanstieg, wie sie die Ölfutures in den letzten Monaten hingelegt haben, hätte im November wahrscheinlich noch keiner gerechnet. Damals machten die ersten Meldungen zu wirksamen Impfstoffen die Runde und sorgten für ersten Optimismus an den Börsen weltweit. In der Folge wendete sich das Blatt für die börsengehandelten Rohölpreise und sie begannen ihren langsamen aber stetigen Aufstieg. Bis zum Jahresende hatte die europäische Referenzsorte Brent über 30 Prozent zugelegt.
Inzwischen haben die börsengehandelten Rohölpreise längst die Niveaus von vor der Krise erreicht, Tendenz steigend. Gestützt werden sie dabei nicht nur von den Förderkürzungen des Produzentenbündnisses OPEC+, die seit Monaten schon große Mengen ihrer Förderkapazität zurückhalten, um die Ölpreise zu regulieren. Auch die Rekordwerte des DAX und des Dow Jones sowie anderer globaler Aktienmärkte geben den Ölpreisen stetig Rückenwind.
Hinzu kommt spätestens seit dieser Woche auch wieder die Sorge bezüglich neuer geopolitischer Spannungen im Nahen Osten. Vor allem zwischen Saudi-Arabien und den vom Iran unterstützten jemenitischen Houthi-Rebellen hatte es in der Vergangenheit immer wieder gekracht. Am Wochenende nun griffen die Houthis mit dem Ölhafen Ras Tanura das größte Ölexportterminal der Welt an. Damit könnte es durchaus zu Versorgungsengpässen kommen, die die Ölpreise zusätzlich in die Höhe treiben dürften.
Preisausblick Inland
Mit all diesen Voraussetzungen steigen auch die Heizölpreise im Inland immer weiter an. Auch hier sind die Niveaus von vor der Krise längst schon überschritten und 100 Liter Heizöl kosteten in der ersten Märzwoche 2021 etwa 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Allein im Vergleich zur ersten Februarwoche 2021 sind die Heizölpreise um 9,5 Prozent gestiegen.
Da die Ölbörsen zum Wochenstart einen erneuten Sprung nach oben hingelegt haben, ist heute auch bei den Inlandspreisen mit einem Preisaufschlag zu rechnen. Verbraucher zahlen demnach für 100 Liter etwa +1,05 bis +1,25 Euro mehr als am Freitagvormittag.
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