Die Rohölpreise sind gestern kaum verändert aus dem Handel gegangen. Auch heute Morgen sind die Aufschläge bei den Sorten Brent und WTI mit 0,3% als moderat zu bezeichnen. Laut Händlerangaben haben zuletzt die Befürchtungen nachgelassen, dass die Kämpfe im Nahen Osten das Angebot an Rohöl stärker negativ beeinflussen könnten. Zudem deuteten chinesische Daten auf eine schwache Ölnachfrage im Reich der Mitte hin.
US-Raffinerien fahren Kapazitäten wieder hoch
In den USA hielten sich unterdessen Ölexporte weiter in engen Grenzen, da die Auslastungsraten der Raffinerien zuletzt auf ein Sechs-Wochen-Hoch von 84,9% der Gesamtkapazität gestiegen waren. Aufgrund eingeschränkter Raffineriekapazitäten waren die Rohölvorräte in den USA zuvor sechs Wochen in Folge gestiegen.
USA ist zum sechsten Mal in Folge größter Ölproduzent…
Passend zum Hochlaufen der Raffinerietätigkeit in den USA meldete gestern die statistische Abteilung (EIA) des US-Energieministeriums Department of Energy, dass die Vereinigten Staaten im vergangenen Jahr zum sechsten Mal in Folge mehr Rohöl als jedes andere Land gefördert haben.
…und stellt neuen Rekord bei Tagesförderung auf
Mit einer durchschnittlichen Produktion von 12,9 Millionen Barrel pro Tag wurde dabei der Rekord von 12,3 Millionen Barrel pro Tag aus dem Jahr 2019 deutlich überboten. Die USA stellten im Dezember mit 13,3 Millionen Barrel pro Tag ebenfalls einen monatlichen globalen Produktionsrekord auf. Der Produktionsanstieg in den USA ist auf neue Bohrtechnologien zurückzuführen, wobei das überwiegend in Texas gelegene Permian-Becken dem Hauptanteil für den Zuwachs trägt.
Saudi-Aramco stellt Ambitionen zurück
Nach Einschätzung der EIA ist es unwahrscheinlich, dass ein anderen Landes diese monatliche Höchstmarke kurzfristig übertreffen kann. Das einzige Land, das in der Lage ist, die US-Kapazität von 13 Millionen Barrel pro Tag zu erreichen, wäre die staatliche Ölgesellschaft Saudi-Arabien, Saudi-Aramco.
Diese hatte allerdings vor kurzem angekündigt, ihre Pläne zur Erweiterung der Produktionskapazität, die es bis 2027 auf 13 Millionen Barrel pro Tag gebracht hätte, einzustellen. Die saudische Produktion ging aufgrund von OPEC+-Quoten und freiwilligen Kürzungen um etwa 900.000 Millionen Barrel pro Tag zurück.
Russlands Ölproduktion rückläufig
Im vergangenen Jahr waren die USA, Saudi-Arabien und Russland für 40% (32,8 Millionen Barrel pro Tag) der weltweiten Rohölproduktion verantwortlich, gefolgt von Kanada, Irak und China. Nach Angaben der EIA ging die russische Produktion im vergangenen Jahr um 200.000 Barrel pro Tag zurück, was auf die Sanktionen und die freiwilligen Kürzungen der OPEC+ zurückzuführen ist.
Heizölpreise kaum verändert
Der am Montag zu beobachtende eher ruhige Handelsverlauf an den Ölmärkten spielt sich bislang auch in der Preisentwicklung wider. Nach der aktuellen Entwicklung von Gasoil, dem Vorprodukt von Diesel und Heizöl, wird der rein rechnerische Inlandspreis für Heizöl zum aktuellen Zeitpunkt bei ca. -0,20 bis +0,40 Euro je 100 Liter gegenüber dem Wochenauftakt erwartet.
Source: Futures-Services