Die Kurse an den internationalen Ölbörsen kamen gestern Abend deutlich unter Druck, was sich heute bei den Inlandspreisen für Heizöl bemerkbar macht. Grund für den Preisrückgang waren Kommentare von der OPEC+ und Donald Trumps Strafzölle gegen Kanada und Mexiko, die zum Tagesende die Kurse belasteten.
OPEC+ bestätigt Angebotserhöhung ab April
Die acht Länder der OPEC+, die seit dem vergangenen Sommer zusätzliche Angebotskürzungen in Höhe von 2,2 Mio. Barrel pro Tag durchführen, haben gestern Abend bestätigt, dass diese Zusatzkürzungen wie geplant ab April schrittweise abgebaut werden sollen. Diese OPEC+-Produzenten Saudi-Arabien, Russland, Irak, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Kasachstan, Algerien und Oman waren gestern in einem Online-Meeting zusammengekommen um über die weitere Förderpolitik zu beraten.
Die OPEC+ hatte schon im letzten Herbst die mit dem schrittweisen Abbau der Zusatzkürzungen beginnen wollen, diese Maßnahme dann aber aufgrund der Ölmarktlage immer wieder verschoben. Immerhin ist es auch im Interesse des Förderbündnisses, denn Markt nicht mit Öl zu überschwemmen. Gleichzeitig sieht sich die OPEC+ zunehmend unter Druck, denn insgesamt hält sie aktuell fast 6 Mio. Barrel täglich zurück. Am Ölmarkt fürchtet man allerdings, dass die Angebotserhöhung der Gruppe zu einer Überversorgung am Markt führt, da die Ölnachfrage nicht stark genug ist, um die Mengen aufzunehmen. Dadurch fällt der Ölpreis an den Börsen.
Strafzölle für Mexiko und Kanada ab heute in Kraft
Zusätzlich belastete dann gestern Abend auch wieder die Zollpolitik aus Washington, denn Donald Trump bestätigte die Strafzölle gegen seine Nachbarländer Mexiko und Kanada. Diese waren offiziell schon im März eingeführt worden, gemeinsam mit Strafzöllen gegen China. Trump hatte sie dann aber erst einmal für 30 Tage ausgesetzt. Bis zuletzt hatte man an den Börsen gehofft, dass es diesmal ähnlich kommen werde, doch seit heute früh um 6.00 Uhr MEZ sind die neuen Einfuhrzölle in Kraft.
Auch sie belasten die Ölbörsen, denn mit den Importzöllen und den von den betroffenen Ländern angekündigten Gegenmaßnahmen dürften sich langwierige und teure Handelskriege entwickeln. Experten rechnen mit neuerlichem Inflationsanstieg und einer deutlichen Belastung der Konjunkturentwicklung, nicht nur in den betroffenen Ländern, sondern auch in den USA. Damit wird allerdings auch die Ölnachfrage in Mitleidenschaft gezogen, so dass der Beginn der Strafzölle heute ebenfalls preisdrückend wirkt.
Preisabschläge im Inland
Im Inland können Verbraucherinnen und Verbraucher heute von den neuen Schlagzeilen profitieren, denn der Preisrückgang an den Börsen hat auch zu deutlichen Abschlägen im Inland geführt. 100 Liter Heizöl kosten demnach heute je nach Region etwa -1,50 bis -1,80 Euro im Vergleich zu gestern Vormittag.
Source: Futures-Services